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Hilterfingen am Thunersee, Schweiz | Foto: Robert Schmiegelt

8. Tec-Event am Thunersee in Hilterfingen (Schweiz)

Richard Studer von Tauchschule Crazy Divers und Markku Diedrich veranstalten zum achten Mal das Event für „Teckkies“ am 17. und 18. März 2018

 

Text und Fotos: Robert Schmiegelt

Thun-Hilterfingen (Schweiz) – Das dritte März-Wochenende im Jahr nimmt seit Jahren eine feste Größe in den Terminkalendern vieler Tauchliebhaber rund um die technische Tauchwelt ein. An diesem Wochenende öffnet das Hotel Bellevue au Lac am Thunersee für das Event wieder seine Pforten und der Eintritt ist frei.

8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee mit den Organisatoren Richard Studer (li.) und Markku Diedrich [Foto: Robert Schmiegelt]

Die Veranstalter: Richard Studer (l.) und Markku Diedrich

Die Atmosphäre und die Lage am Thunersee hat sich bei den Tauchfreunden längst großer Beliebtheit erfreut. Die multilinguale Verständigung stellt bei der vielsprachigen Schweiz keine Sprachbarriere dar. Da ist das „Fachsimpeln“ über Lampen, Scooter, Tauchanzüge, Messgeräte, Flaschen, Boostern und vielen anderen technischen Dingen rund um den Taucheinsatz, einfach und interessant.

Trotz des schlechten Wetters finden an diesem Wochenende wieder viele Aussteller und Besucher nach Hilterfingen. Die beiden großen Säle im Hotel sind mit den Ausstellertischen bis auf den letzten Meter gefüllt und manchmal kommen so viele Besucher, dass es an der Hotelrezeption kein Durchkommen mehr gibt. Mit kostenlosen Ausgaben einer großen deutschen Tauchzeitschrift werden die Besucher am Eingang inspiriert.

Draußen am See bereiten sich schon einige Taucher vor, um der Unterwasserwelt „am Thuner“ einen Besuch abzustatten. Manche Dinge, die ausgestellt werden, lassen sich nach Absprache direkt im Wasser testen. Dieser Service kommt gut an. Einige Meter vom See-Einstieg entfernt, versorgt Richard Studer in seiner Tauchbasis die Taucher mit verschiedenen Tauchgasen. Hinter dem Hotel am Steg präsentieren Helmtaucher ihre Professionalität mit ihrem hochwertigen Equipment.

Die beiden Tec-Tage sind kurzweilig. Neben den vielen Möglichkeiten, die neueste Technik für den Unterwassereinsatz kennenzulernen, werden in den oberen Stockwerken an beiden Messe-Tagen neun Präsentationen angeboten. Allesamt werden von Referenten begleitet, die Meister ihres Fachs sind. Sie berichten über spannende Tauchgänge in Höhlensystemen, am versenkten Großtanker oder über die Tauchmedizin. Am Samstagabend findet das legendäre „open“-Dinner mit anschließendem Barbetrieb statt.

Bereits im September vor jedem Tec-Event werden alle bekannten Aussteller angeschrieben und diese kommen an diesem Wochenende mehrheitlich aus der Schweiz sowie aus Deutschland, berichtet Markku Diedrich. Bei der Düsseldorfer Messe „BOOT“, die jedes Jahr im Januar stattfindet, werden für das das darauf stattfindende Tec-Event letzte Einzelheiten besprochen, denn dort trifft sich die gesamte Taucherszene. Das kommende Tec-Event findet zum neunten Mal vom 16. – 17. März 2019 wieder im Schweizer Hilterfingen statt. Informationen hierzu gibt es bei „https://www.tec-event.com“.

Event-Galerie

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Scooter und Co

Um attraktive Tauchziele zu erreichen, wurde früher auf Flossensysteme gesetzt mit denen der Taucher gefordert war, sich mit der eigenen Muskelkraft anzutreiben. Dies bedurfte einen erheblichen Mehrverbrauch an Luft. Bereits in den sechziger Jahren wurden Systeme entwickelt, um Unterwasser als Taucher größere Strecken zurückzulegen. Die Entwicklung reifte rasch und hat heute einen hohen technischen Stellenwert. Heutzutage ist der „Scooter“ als Fortbewegungsmittel Unterwasser nicht mehr wegzudenken. Sie bestehen hauptsächlich aus haltbarer und stoßfester Ummantelung, Akkumulatoren, Elektromotor und Antriebspropeller sowie aus intelligenten elektronischen Systemen. Führende Hersteller haben sich auf diese Unterwasser-Antriebstechnik spezialisiert und präsentieren sich nunmehr regelmäßig beim Tec-Event.

Bonex-Scooter

„Tauchen beginnt, wenn ich mich auf mein Equipment verlassen kann“

Michael Christiani von Bonex GmbH & Co. KG am 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Mit vielen Jahren Erfahrung in Scooter-Systemen präsentiert Michael Cristiani von „bonex Explorationssysteme“ die neueste Produktpalette mit sieben Scootern in verschiedenen Leistungsklassen. Cristiani als erfahrener Taucher und Tauchbasenleiter in Tauchdestinationen vieler Länder, weiß, welche Anforderungen Unterwasser bestehen um Taucher an ihr Ziel zu bringen. „Wir brauchen spezielle und innovative Produkte, um die Leidenschaft der Taucher zu fördern. Bei unseren Produkten, setzen wir auf Langlebigkeit. Die Materialen, wie Gehäuse, Motoren und Elektronik für die Scooter kommen aus der Region. Die Erfahrung zeigt, dass die Kunden weltweit unsere Geräte oft mehr als zehn Jahre nutzen“, berichtet Cristiani. Mit minimalistischer aber haltbarer Technik auf dem neuesten Stand, blickt Cristiani nach vorn, denn „Tauchen beginnt, wenn ich mich auf mein Equipment verlassen kann.“

Carbon Scooter

„Handwerkliche Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung“

Andrea und Tobias Schmidt von WINGSANDMORE GmbH & Co. KG am 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]

Andrea und Tobias Schmidt von WingsAndMore GmbH & Co. KG

Als erfahrener Leichtflugzeugbauer und Prüfer für Luftfahrtgeräte kennt sich Tobias Schmidt mit besonderen Fortbewegungsmitteln aus. 2004 stellt er bereits erste Teile für Scooter her. „Wir legen großen Wert auf jedes Detail und langlebige und hochwertige Materialien. Bis auf die Batteriezellen stammt alles aus deutscher Produktion. Des Weiteren setzen wir auf qualifizierte Mitarbeiter, handwerkliche Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung“, so Schmidt. Die Palette der Scooter umfasst die Serien „DUO“, „MONO“ und „TWIN“ in verschiedenen Ausführungen. Allesamt haben eine Gehäuse aus Karbonfasern. Der Einsatzbereich reicht über den technischen Taucher bis hin zum Einsatz im militärischen Bereich. Carbon Scooter wurden bereits in vielen Höhlenexpeditionen eingesetzt, unter anderem auch bei der Expedition in der mehr als elf Kilometer langen Höhle „Pozo Azul“ in Nordspanien.

Neueste Entwicklung: Navigation am Scooter mit Sonar. Die Reichweite des Sonars beträgt zirka 120 Meter. Die Navigation ist äußerst einfach: so kann Unterwasser der komplette Tauchweg mit grafischem Kartenmaterial als Overlay dargestell werden, alle Koordinaten des Tauchgangs werden erfasst und gespeichert. Die Zielgruppe hierfür ist das Militär oder die Polizei. Das System wird bereits serienreif angeboten.

Seacraft-Scooter

„Wir bieten alles an, was den Taucher weiterbringt und die Qualität muss stimmen“

Roland Zbinden (li.) und Martin Michel von Dekostop GmbH am 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]

Roland Zbinden (l.) und Martin Michel von Dekostop GmbH

Mit der Berner Tauchschule und dem Online-Shop setzen Roland Zbinden und Martin Michel auf Qualität in der Tauchausbildung und das Equipment rund um das technische Tauchen. Bereits im zweiten Jahr führt ein Scooter der Firma Seacraft die Palette des Equipments an. Leichtbauweise und eine Hochleistungs-Antriebseinheit, garantieren im Scooterbetrieb eine lange Tauchzeit mit hoher Zugkraft. Die Kontrolle aller wichtigsten Parameter überwacht ein OLED (organic light emitting diode)-Grafik-Display-Bordcomputer. Das Portfolio weiteren Equipments ist groß. Instrumente, Tanklampen, Kreislaufgeräte, Tauchflaschen, Tauchanzüge und vieles mehr kann bei Dekostop bezogen werden. „Wir setzen auf das Technische Tauchen und bieten alles an, was den Taucher weiterbringt, dabei muss die Qualität stimmen“, so Zbinden.

Tauchanzüge & Co

Unerlässlich zum Schutz vor Unterkühlung ist die Herstellung von Tauchanzügen. Gerade in den nördlichen Europäischen Klimazonen spielen die verschiedenen Ausführungen von Tauchanzügen eine sehr große Rolle. Für den technischen Tauchbereich kommen mehrheitlich Trockentauchanzüge in Frage. Dabei kommen Materialien wie Neopren und Trilaminat-Membranen aus Kunststoffen synthetischer Art zum Einsatz. Um den Körper komplett gegen Kälte und Wasser zu schützen, komplettieren sich die Systeme mit Handschuhen, Füßlingen und Kopfhaube. Weltweit gibt es heutzutage unzählige Hersteller. Nur ein paar Wenige stellen sich dabei den enormen Anforderungen z. B. beim Höhlen- oder Wracktauchen.

TrimixExplorer

Klaus Held von TrimixExplorer am 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Mit dabei ist dieses Jahr Klaus Held von „TrimixExplorer“ mit seinen Tauchanzügen von „Black Pearl“, die speziell für hohe Ansprüche entwickelt wurden. Dabei ist das Wechseln der Manschetten z. B., wenn Undichtigkeiten am Tauchplatz sofort behoben werden müssen, im „Selfmade-Verfahren“ des Tauchers möglich. Hierzu würde keinerlei Kleber benötigt. Für die Festigkeit wird ein Cordura-Overlay verwendet. Neben der Farbe Camouflage sind die Anzüge in vielfältigsten Farben erhältlich. Die Produkte finden ihren Absatz in vielen Europäischen Ländern, in den USA und im asiatischen Raum. Die Anzüge sind in 15 verschiedenen Standardmaßen erhältlich. „Vom Taucher für den Taucher“, ergänzt Klaus Held, denn der Hersteller selbst, ist ein technischer Taucher und so fließen seine Erfahrungen direkt in die Entwicklung der Anzüge ein.

DiveCenter Thunersee

8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]In einem sogenannten Heimspiel präsentiert Monika Allemann das „Dive Center Thunersee“ aus Hilterfingen gleich gegenüber dem Veranstaltungsort des TEC-Events. Das Dive Center Thunersee als Diamond Instructor Center sowie Diamond Dive School, ist nach eigenen Angaben die grösste SSI Basis der Schweiz und das einzige offizielle BARE-Testzentrum der Schweiz. Hier können Taucheranzüge nebst Handschuh-System getestet werden. Die Testmöglichkeit im Thunersee ist nur ein paar Meter vom Geschäft entfernt.

Die Kunden kommen mehrheitlich aus der Schweiz und bevor ein Trockentauchanzug verkauft wird, muss der Kunde im „Dive Center“ belegen, dass die Ausbildung zum „Trockentaucher“ absolviert wurde oder ein entsprechender Kurs in Planung ist. Im „Dive Center Thunersee“ werden in den Bereichen Sporttauchen, technisches Tauchen sowie für das Apnoe-Tauchen, die entsprechenden Kurse vom Anfänger bis zum Professional angeboten. Der Shop als offizieller Händler für viele bekannte und führende Tauch-Equipment-Hersteller bietet auch professionelle Servicearbeiten wie Revisionen und Reparaturen an.

Licht und Tauchcomputer

Ohne Licht Unterwasser wäre das Höhlen- oder Wracktauchen nahezu nicht möglich. Die Tauchlampe gehört beim Technischen Tauchen zur Ausrüstung, wie die Flasche oder das Kreislaufgerät. Akkus, Leuchtmittel und ein druckfestes Lampengehäuse sind die Grundlagen. Längst hat die LED-Technik Einzug gehalten. Hier haben sich viele Hersteller einer speziellen Steuerung zu Eigen gemacht. Das Tec-Event bietet hierbei viele Optionen.

Inäbnit Scuba Trading

8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]

Frank Schwuch und Dietmar Inäbnit (r.) von Inäbnit Scuba Trading

Mit Beleuchtungsinovationen vielfältigster Art, beschäftigen sich Dietmar Inäbnit und Frank Schwuch aus dem Schweizer Zug. Hier wird vollends auf die LED-Technik gesetzt. Angeboten wird eine breite Palette von Lampen, die nahezu alle Einsatzgebiete Unterwasser abdecken. Für Filmaufnahmen Unterwasser sind Videolampen mit ihrem speziellen Abstrahlwinkel von 120 Grad erhältlich.

Neben den Tauchlampen werden Shearwater-Tauchcomputer der Königsklasse vertrieben. Insbesondere werden hierbei die Rebreather-Taucher angesprochen. Mit dem „Near Eye Remote Display“ ist es auch für Taucher mit offenen Systemen (open circuit) möglich, alle wesentlichen Informationen über den Tauchgang jederzeit im Blick zu haben.

Präsentation von Irene Homberger
über die Expedition im Höhlensystem „Cabouy“

„Die Reise ins Null-Sterne-Hotel und wir lieben das, was wir tun“

 

Präsentation von Irene Homberger beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Über das Höhlentauchen mit „Überlandvermessung“ berichtet Irene Homberger, bekannt als GUE-Instructorin. GUE steht für „Global Underwater Explorers“ und bezeichnet die Tauchausbildung auf allerhöchstem Niveau.

Die Zuschauer im Veranstaltungsraum verfolgten gespannt den Reisebericht in ein Null-Sterne-Hotel. Mit dem „hidden river projekt“  im Französischen „Reseau de l ‚Ouysse“ beschritten ein Team von etwa 20 Mitgliedern, bestehend aus Tauchern und Technikern, einen Weg der Extraklasse. Der kleine Fluss „Ouysse“ verschwindet weit östlich von Bordeaux für ca. 25 Kilometer unter der Erde. Einen Tell davon erkundete Irene Homberger und ihr Team. Dabei beeindruckt sie in ihrer Präsentation mit eindrucksvollen Fotos im Höhlensystem „Cabouy“. Hier gibt es drei Stationen (Sensoren), die seit 2013 mit verschiedenen Expeditionen bis 2017 erforscht werden konnten und einen großen Anteil daran trägt Homberger und ihr Team.

Präsentation von Irene Homberger beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Viel Technik, Speisen und Getränke mussten mitgeführt werden. Überirdisch wurde mittels Radiowellen in einem aufwendigen Messverfahren mit Radiolocation das System bis zu 120 Meter unter der Erde „unter die Lupe genommen“. „Wir wollten einfach wissen, wenn an einer bestimmten Stelle gebohrt werden würde, wir dann auch gerettet werden könnten.“ erklärt Homberger. Die Expeditionsstrecke in der Höhle konnte mit dieser Technik überirdisch verfolgt werden.

Auch waren einige Übernachtungen in der Höhle notwendig geworden, wobei vier Leute in einem Biwak pro Nacht bleiben mussten und fünf Personen für den Support zum Expeditionsteam benötigt wurden. Mit Überraschungen wie Verstauchungen oder durchgeschnittene Anzughaut eines Trockentauchanzuges musste die Crew umzugehen wissen. Am Ende ist ein Projekt geglückt, was den Einblick in eine Welt unter der Erde wieder ein Stück weitergebracht hat. „Wir könnten uns einfach hinsetzen und Rotwein trinken aber das ist nicht unser Ziel. Wir lieben das was wir tun“, meint Homberger abschließend.

Präsentation von Matthias Heinrichs
über das Tauchen am Wrack der „Amoco Milford Haven“

„Da gibt es noch einen Tablettwagen und einen Essensaufzug“

 

Präsentation von Matthias Heinrichs beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Eine Tauchgangsbeschreibung der anderen Art präsentiert Matthias Heinrichs mit seinem (Unterwasser-)Besuch des 1991 versunkenen 344 Meter langen Supertankers „Amoco Milford Haven“ im Golf von Genua. Der Tanker explodierte bei der Löschung des Öls beim Umpumpen, so Heinrichs. Bei der Bergung damals zerbrochen, liegt heute ein Teil des Bugs auf etwa 490 Meter Tiefe weit draußen im Mittelmeer. Der der restliche Teil liegt im Hafengebiet von Genua und ist heutzutage ein beliebtes Tauchziel bis zu einer Tiefe von 82 Meter. Die Haven ist eines der größten betauchbaren Wracks der Welt und locker für Sporttaucher erreichbar. Der Taucher kommt zum Beispiel bei 90 Minuten Tauchzeit und 45 Minuten Dekompression auf seine Kosten, so Heinrichs.

Präsentation von Matthias Heinrichs beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]„Im Maschinenraum hat es nicht gebrannt und somit ist dieser sehr gut zu betauchen. Dort steht ein 18 Meter hoher riesiger Motor mit 8 Zylindern der einst Dreizigtausend Pferdestärken lieferte. In der Küche sind noch Tablettwagen und ein Essensaufzug erkennbar. Auch eine Werkstatt und Druckgasflaschenspeicher, die früher zum Anlassen der Motoren verwendet wurden, sind noch da“, erzählt Heinrichs, der nach eigenen Angaben zirka 150 Taugänge am Wrack absolviert hatte. Das Wrack sei sehr fischreich und Zackenbarsche sowie Mondfische nicht selten. Am Schnellsten ist das Wrack mit einem Scooter zu erreichen.

Präsentation von Pedro Balordi
im Höhlensystem von Pozo Azul 2017 mit der „Razzor Passage“

„Es ist kein Spaß, dort zu tauchen. Es ist Arbeit“

 

Präsentation von Pedro Balordi beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Wo andere baden, startet der Schweizer Pedro Balordi mit René Houben und Jason Mallinson eine aufwendige und hoch anspruchsvolle Höhlenexpedition. 1996 hatte er mit dem Kreislaufgerätetauchen angefangen und taucht seit 1998 in Höhlen. Mt dem neuen Projekt will Balordi Meilensteine setzen. Nähe der Nordspanischen Stadt „Covanera“ in der Provinz Burgos liegt das Höhlensystem „Pozo Azul“. Es gilt, das System bis über die sogenannte „Razzor-Passage“ hinweg, die 4,5 Kilometer in der Höhle liegt, zu erforschen. „Bis hierher waren wir mit den Scootern unterwegs“, erzählt Balordi. Sehr aufwändige Vorbereitungen waren nötig, um mit Trockenröhren das Material und die Nahrungspakete mitzuführen. „Es ist kein Spaß, es ist Arbeit“, erläutert Pedro Balordi.

Präsentation von Pedro Balordi beim 8. Tec-Event im Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen am Thunersee [Foto: Robert Schmiegelt]Durch sechs Syphons bis 72 Meter Tiefe hindurch, erreicht das Team das „Base Camp“ und die „Razzorpassage“ mit sehr spitzem und brüchigem Sandstein. Dies ist für einen Taucheranzug sehr gefährlich. Hilfe bei Verletzungen und lebensgefährlichen Vorkommnissen zu bekommen, ist hier nicht mehr möglich und bedeuten im schlimmsten Fall den sicheren Tod. Ab der „Razzor-Passage“ müsse geklettert werden, so Balordi. Diese Stelle liegt etwa zehn Kilometer vom Höhleneingang entfernt. Die Wassertemperatur beträgt dort 10 Grad Celsius. Im weiteren Verlauf liegen „Razzor 1“ und „Razzor 2“. Mit einer Tauchdistanz von 9,4 Kilometern im Höhleninneren wurde nach der Erkundung der Rückweg erfolgreich angetreten. Ohne Unfälle war das Vorhaben geglückt.